LITERARISCHES KOMMUNIKATIONSMODELL
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GESCHICHTLICHER HINTERGRUND
Während dem 19. Jahrhundert wandelte sich Deutschland zu einer industriellen Gesellschaft. Viele Bürger wurden automatisch in die Industrialisierung hineingezogen und aus ihrem ursprünglichen Umfeld gerissen. Die Industrialisierung führte zu hohen Wachstumsraten in der Montanindustrie. Der technische und wissenschaftliche Fortschritt hatte Rationalisierung und Produktivitätssteigerung zur Folge. Durch die Umstrukturierung des Arbeitsmarktes gingen immer mehr Menschen vom Land in die Städte. Es entstanden grosse Klassengegensätze.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) und der Proklamation des Kaiserreiches wird Wilhelm I. deutscher Kaiser. Durch den Hegemonialkrieg, gegen Dänemark, Österreich und Frankreich gewinnt Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung bis im Herbst 1873. Danach war die Produktion zu hoch und löste eine Wirtschaftskrise. Eine Periode der verlangsamten Wachstums fand bis zur Überwindung der Krise statt. Eine Konzentration der Industrie ist nach der Überwindung festzustellen.
1888 kommt Wilhelm II. an die Macht und entlässt, wegen politischen Differenzen, Bismarck. Von da an betreibt Wilhelm nach aussen eine imperialistischen Machtpolitik, die im Ersten Weltkrieg 1914 ihren Höhepunkt findet. Nach innen herrscht er als autoritärer Monarch. In der wilhelminischen Gesellschaft besteht eine Struktur, der aus autoritären Leitbilder und Verhaltensweisen geprägt ist. Die Familien wirken als “Verstärker” der gesellschaftlichen Leitbilder.
Neue Schulformen wie Realschule und Realgymnasium treten in Konkurrenz zu dem humanistischen Gymnasium. Die Kinder wurden von ihren Eltern unter Druck gesetzt, vor allem die männlichen. Sie sollten eine möglichst hohe Bildung erreichen. Ansehen und Bildung gingen dabei Hand in Hand. Die künftige Familienoberhäupter mussten ihre Frau und Kinder finanziell unterstützen. Dies waren gestellte Aufgaben eines Mannes in dieser Gesellschaft. Oftmals hielten die Jugendlichen diesem gesellschaftlichen Druck nicht Stand. Speziell in dem Werk von Frank Wedekind kann man dies an der Figur Moritz Stiefel erkennen, welcher sich das Leben nahm, da dieser nicht promoviert war.
Für Mädchen dagegen war der Zugang zur Hochschule und zum Gymnasium nicht oder nur erschwert möglich. Die Frauen waren als Mütter und Hausfrauen definiert und hatten für eine lange Zeit keinen Wert in der sozialen Gemeinschaft. Die Frau war erst vollkommen, wenn sie mit einem Mann zusammen war. Für eine standesgemässe Heirat, musste die Frau jungfräulich, unschuldig rein, geistig, sein.
Hauptziele einer Kindererziehung war es den Nachwuchs zu moralischer Reife, Sittlichkeit und Tugend zu führen. Die Kinder sollten Verlockungen und Versuchungen widerstehen und Triebhaftigkeiten unterdrücken. Aus diesem Grund war die Sexualität beziehungsweise die Sexualaufklärung ein Tabu, die Kinder sollten keine unsittlichen Gedanken entwickeln können.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) und der Proklamation des Kaiserreiches wird Wilhelm I. deutscher Kaiser. Durch den Hegemonialkrieg, gegen Dänemark, Österreich und Frankreich gewinnt Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung bis im Herbst 1873. Danach war die Produktion zu hoch und löste eine Wirtschaftskrise. Eine Periode der verlangsamten Wachstums fand bis zur Überwindung der Krise statt. Eine Konzentration der Industrie ist nach der Überwindung festzustellen.
1888 kommt Wilhelm II. an die Macht und entlässt, wegen politischen Differenzen, Bismarck. Von da an betreibt Wilhelm nach aussen eine imperialistischen Machtpolitik, die im Ersten Weltkrieg 1914 ihren Höhepunkt findet. Nach innen herrscht er als autoritärer Monarch. In der wilhelminischen Gesellschaft besteht eine Struktur, der aus autoritären Leitbilder und Verhaltensweisen geprägt ist. Die Familien wirken als “Verstärker” der gesellschaftlichen Leitbilder.
Neue Schulformen wie Realschule und Realgymnasium treten in Konkurrenz zu dem humanistischen Gymnasium. Die Kinder wurden von ihren Eltern unter Druck gesetzt, vor allem die männlichen. Sie sollten eine möglichst hohe Bildung erreichen. Ansehen und Bildung gingen dabei Hand in Hand. Die künftige Familienoberhäupter mussten ihre Frau und Kinder finanziell unterstützen. Dies waren gestellte Aufgaben eines Mannes in dieser Gesellschaft. Oftmals hielten die Jugendlichen diesem gesellschaftlichen Druck nicht Stand. Speziell in dem Werk von Frank Wedekind kann man dies an der Figur Moritz Stiefel erkennen, welcher sich das Leben nahm, da dieser nicht promoviert war.
Für Mädchen dagegen war der Zugang zur Hochschule und zum Gymnasium nicht oder nur erschwert möglich. Die Frauen waren als Mütter und Hausfrauen definiert und hatten für eine lange Zeit keinen Wert in der sozialen Gemeinschaft. Die Frau war erst vollkommen, wenn sie mit einem Mann zusammen war. Für eine standesgemässe Heirat, musste die Frau jungfräulich, unschuldig rein, geistig, sein.
Hauptziele einer Kindererziehung war es den Nachwuchs zu moralischer Reife, Sittlichkeit und Tugend zu führen. Die Kinder sollten Verlockungen und Versuchungen widerstehen und Triebhaftigkeiten unterdrücken. Aus diesem Grund war die Sexualität beziehungsweise die Sexualaufklärung ein Tabu, die Kinder sollten keine unsittlichen Gedanken entwickeln können.
BEZÜGE ZUM AUTOR
Entstehung des Werks
Wedekind schrieb das Drama zwischen Oktober 1890 und April 1891 in München. Das Stück ist von eigenen Erlebnissen des Autors und seiner Mitschüler inspiriert. Dabei dienten die zwei Mitschüler (Frank Oberlin und Moritz Dürr) als Inspiration für den Charakteraufbau und die Geschichte von Moritz Stiefel. Dürr erzählte Wedekind von seiner Planung sich selber zu töten und daraufhin versprach Wedekind, ein Drama über ihn zu schreiben.
Aus Angst vor den rechtlichen Problemen lehnten die Münchner Verlage die Publikation des Stückes ab. Dennoch veröffentlichte Wedekind auf seinen eigenen Kosten mit Hilfe des Verlages Jean Gross in Zürich sein Werk. Frühlings Erwachen war Wedekinds erstes gedrucktes Buch.
Wirkungsgeschichte
Mit seinem Werk kritisiert der Autor die bürgerliche Sexualmoral im Wilhelminischen Kaiserreich, insbesondere die Zensur und das Tabu dieser Thematik. Das Resultat war, dass der Druck auf den Menschen, vor allem auf die Jungen, so gross war, dass sie daran zerbrachen. Er macht die Stilfiguren und Situationen grotesk, um dem Werk humoristische Züge zu verleihen. Mit den Jahren wurde das Drama in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet.
1923 wurde das Werk verfilmt und auch heute wird es noch immer thematisiert.
Wedekind schrieb das Drama zwischen Oktober 1890 und April 1891 in München. Das Stück ist von eigenen Erlebnissen des Autors und seiner Mitschüler inspiriert. Dabei dienten die zwei Mitschüler (Frank Oberlin und Moritz Dürr) als Inspiration für den Charakteraufbau und die Geschichte von Moritz Stiefel. Dürr erzählte Wedekind von seiner Planung sich selber zu töten und daraufhin versprach Wedekind, ein Drama über ihn zu schreiben.
Aus Angst vor den rechtlichen Problemen lehnten die Münchner Verlage die Publikation des Stückes ab. Dennoch veröffentlichte Wedekind auf seinen eigenen Kosten mit Hilfe des Verlages Jean Gross in Zürich sein Werk. Frühlings Erwachen war Wedekinds erstes gedrucktes Buch.
Wirkungsgeschichte
Mit seinem Werk kritisiert der Autor die bürgerliche Sexualmoral im Wilhelminischen Kaiserreich, insbesondere die Zensur und das Tabu dieser Thematik. Das Resultat war, dass der Druck auf den Menschen, vor allem auf die Jungen, so gross war, dass sie daran zerbrachen. Er macht die Stilfiguren und Situationen grotesk, um dem Werk humoristische Züge zu verleihen. Mit den Jahren wurde das Drama in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet.
1923 wurde das Werk verfilmt und auch heute wird es noch immer thematisiert.
Benötigte Quellen: Königs Erläuterungen Frühlings Erwachen (S. 12, 13, 14, 15, 16, 25, 26, 27, 41, 42, 43)